Madhu Einsiedler

Kommunikation

Zu Kommunikation wurde meiner Meinung nach schon zuviel geschrieben und gesagt.

Daher werde ich hier auf die Aspekte eingehen, die immer wieder als gute Möglichkeit erlebt werden, sogenannte „Kommunikationsprobleme“ als Einstieg zu persönlichem Wachstum zu nutzen.

Es können Aspekte sein wie:

  • Wie wirksam fühle ich mich?
  • Wie verstanden fühle ich mich?
  • Wie sehr erstaunt mich, was beim Anderen von meiner Kommunikation „ankommt“?
  • Wie sehr verärgert mich, wie man denn nicht verstehen kann, was ich so klar kommuniziert habe?
  • Wie sehr denke ich überhaupt, dass ich meine Kommunikation verbessern kann? Oder denke ich, mich zu verstehen ist der Job des Anderen, denn ich bin ja eindeutig?

In der Zwischenzeit ist es klar, dass unter Kommunikation nicht mehr der „Transport“ von Information verstanden werden kann. Das alte Sender-Empfänger-Modell hat nun endgültig ausgedient. Ja, Medien transportieren Inhalte, jedoch bestimmt der Empfänger deren Wahrnehmung und Interpretation.

Basierend auf unseren gelernten Bindungsmustern (siehe auch Führungsteam Entwicklung ) und den sich daraus entwickelten Verhaltensweisen ergeben sich

  • bevorzugte Intentionsmuster von Kommunikation und
  • bevorzugte Interpretationsmuster von Kommunikation.

Kommunikation läuft im Prinzip daher eher so ab:

DIE EINE

  1. in mir geht es etwas vor
  2. ich versuche, mir dessen klar zu werden
  3. bzw. versuche ich, es zu interpretieren
  4. es gibt einen Handlungs- bzw. einen Kommunikationsimpuls (eine Intention)
  5. ich versuche, es in Worte zu fassen
  6. ich äußere diese Worte

DER ANDERE

  1. in mir geht etwas vor
  2.  ich versuche, mir dessen klar zu werden
  3. bzw. ich versuche, es zu interpretieren
  4. es gibt einen Handlungs- bzw. Kommunikationsimpuls (eine Intention)
  5.  ich versuche das in Worte zu fassen
  6. ich äußere diese Worte

Dieser Sichtweise liegt die Annahme zugrunde, dass es keine „objektiv wahrnehmbare“ Kommunikation gibt.

Was immer gesagt wird, unterliegt der Autorität des Sprechers.

Was immer gehört wird, unterliegt der Autorität des Hörers.

Was immer gelesen wird, unterliegt der Autorität des Lesers.

Ein klassisches „Du verstehst mich nicht!“, ein verbreitetes „Die Mitarbeiterinnen verstehen einfach nicht, wie wichtig das ist.“ geht davon aus, daß

  • man sich selber jegliche Intention bewusst war
  • passende Worte und Bilder für diese Intention gefunden hat
  •  jeder Mensch die gleichen Interpretationsmuster für diese Worte und Bilder hat
  • bei allen die gleichen Gefühle und Aktionen von diesen gleichen Interpretationsmustern ausgelöst werden

Mir fällt es leicht, eine gewisse Irrationalität in diese Annahmen hineinzuinterpretieren.

Heinz von Förster wird die Erkenntnis zugeschrieben, dass es ein Wunder sei, dass wir innerhalb unserer Interaktionen die Illusion einer gelingenden Kommunikation, einer Verständigung aufrecht erhalten können.

Zu Intentions- und Interpretationsmustern von Kommunikation gibt es vielfältige Modelle.

Ein einfaches Modell zu Kommunikation ist von F. Schulz von Thun, auf dem die folgenden Fragen basieren. Sie müssen es aber nicht kennen, um sich von den Fragen anregen zu lassen.

Kontaktieren Sie mich und wir sehen uns Ihre Kommunikation gemeinsam näher an.

Welche Intentionsmuster von Kommunikation kommen Ihnen bekannt vor:

Haben Sie immer wieder das Gefühl, dass Sie

  • andere immer wieder erinnern müssen, was getan werden muss; dass Sie die Taktgeberin sind, Sie Dinge voranbringen und -treiben
  • die Befindlichkeit(en) anderer regulieren müssen oder zumindest versuchen müssen, zu kalmieren, zu aktivieren, zu inspirieren, zu motivieren, zu enthusiasmisieren
  • die Beziehungen kräftigen bzw. stabilisieren müssen, denn nur dann funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos
  • sich und andere auf Fakten fokussieren müssen, denn darauf basieren Sie Ihre Entscheidungen und Verhalten, denn darum geht es ja im Geschäft, um Zahlen und Fakten

Welche Interpretationsmuster von Kommunikation kommen Ihnen bekannt vor:

Wenn Sie etwas hören, stellen Sie sich dann die Frage,

  • ob Sie sich um die Beziehung sorgen müssen
  • was es für Sie nun zu tun gibt
  • was das über die Befindlichkeit des Anderes aussagt
  • wie Sie diesen Fakt in Ihre Analyse einbauen

Sowohl Intention als auch Interpretation sind uns selten bewusst zugänglich, sondern finden meist im jeweiligen Moment im Unbewussten statt. Oft können wir erst anhand unserer Reaktion einen Rückschluss auf unsere Interpretation bzw. die Intention einer Kommunikation schließen.

Mein Ansatz bei Kommunikation ist, Sie dabei zu unterstützen, sich Ihrer Intentions- und Interpretationsmuster bewusst zu werden. Damit erhalten Sie zumindest über Ihren Teil der Kommunikation wieder Freiheit und bewussten Entscheidungsraum.

Dazu gehört,

  • sich selbst bewusst zu sein, dass man selbst oft nicht weiß, was man jetzt warum wirklich sagt
  • sich bewusst zu sein, dass es anderen oft auch so geht.

Sich in der Kommunikation der Intentions- und Interpretationsmacht aller Beteiligten bewusst zu sein und diese Intentionen und Interpretationen immer wieder zu klären, stellt sicher, dass Kommunikation, so wie sie landläufig verstanden wird, effektiv stattfinden kann.

Interpretation und Intention – das sind für mich die beiden praktischen und effektiven Ansatzpunkte für eine noch besser funktionierende Kommunikation.

Sie wollen gut kommunizieren können? Kontaktieren Sie mich.